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Baugeschichte

Im Jahr 1880 höchstes Gebäude der Welt, nach 632 Jahren Bauzeit

Stell dich vor den Dom und lege den Kopf in den Nacken: Lasse die gigantische Höhe auf dich wirken. All das, was du siehst, der mächtige Bau, die schwindelerregend hohen Türme, die unzähligen Figuren, die zahlreichen Verzierungen: alles ist in Handarbeit entstanden und das Ergebnis jahrhundertelanger Arbeit. Ein Generationenprojekt.

Vollendet wurde dieses imposante Meisterwerk der Gotik im Jahr 1880, mit dem Bau selbst begonnen hat man um das Jahr 1248: Dazwischen liegen mehr als 600 Jahre spannende Baugeschichte mit vielen Herausforderungen, Rückschlägen und einer langen Pause. Somit ist die Frage „Wann wurde der Kölner Dom erbaut?“ oder „Wie alt ist er?“ gar nicht so leicht zu beantworten. Wir fangen am besten von vorne an mit der Baugeschichte.

© KölnTourismus GmbH, Dieter Jacobi

Ein Dom für die Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland

Begonnen hat alles damit, dass der Kölner Erzbischof Reinald von Dassel die deklarierten Gebeine der Heiligen Drei Könige aus Mailand 1164 mit nach Köln brachte. Zwischen 1190 und 1225 wurde für diese Gebeine ein wertvoller Schrein mit Goldfiguren, Steinbesatz und Bildgeschichte gefertigt, den du als historische Sehenswürdigkeit im Innenraum des Doms besichtigen kannst.

Mit einem Schlag wurde der bescheidene Alte Dom eine der bedeutendsten Wallfahrtskirchen Europas, für die eine würdigere architektonische Form notwendig war – die Unterbringung der Gebeine in einem wertvollen Schrein reichte für die Pilgerströme zu den wertvollsten Reliquien der Christenheit nicht aus. Sie verlangte den Bau eines neuen gotischen Doms. Das war im Jahr 1164.

1248: Grundsteinlegung des Kölner Doms nach Plänen Meister Gerhards

Meister Gerhard war erster Dombaumeister des Kölner Doms und er arbeitete vermutlich nur ein paar Jahre an der Planung und dem Grundriss nach nordfranzösischem Vorbild und damals modernsten Baustil der Gotik. Die Grundsteinlegung erfolgte 1248 unter dem Erzbischofs Konrad von Hochstaden. Bis zur Vollendung sollte es dann aber mehr als 600 Jahre dauern.

632 Jahre im Zeitraffer: Baugeschichte im Kurzüberblick

In den folgenden Jahrzehnten wurden die Arbeiten am Dom fortgesetzt, obwohl es immer wieder Unterbrechungen durch Krieg und finanzielle Schwierigkeiten gab. Im 14. Jahrhundert wurde der Bau des Domchors abgeschlossen, 1360 das Südturmfundament gelegt. 1448/49 die beiden Glocken Pretiosa und Speciosa gegossen, die heute noch zum Domgeläut gehören. Im späteren 15. Jahrhundert wurden Bauarbeiten an Querhaus, Seitenschiffen und Nordturm fortgeführt.

© Andre Hünseler, KölnTourismus GmbH

Mehr als 300 Jahre Bauphase und dennoch vollendet…

Im 16. Jahrhundert wurden die Arbeiten am Dom aufgrund der Reformation und des Dreißigjährigen Krieges aber unterbrochen und erst im 19. Jahrhundert wieder aufgenommen, als Preußen das Rheinland eroberte und die Stadt Köln Teil des preußischen Staates wurde. Nach über 300 Jahren.

Unter der Leitung des Architekten Ernst Friedrich Zwirner wurden ab 1842 umfangreiche Restaurierungsarbeiten durch die Dombauhütte durchgeführt, bei denen auch der Wiederaufbau des Nordturms begonnen wurde, der im 18. Jahrhundert eingestürzt war. Der Dom-Innenraum wurde 1848 geweiht.

Im Jahr 1880 wurden schließlich die Arbeiten am Kölner Dom abgeschlossen. Der Dom hatte zu diesem Zeitpunkt eine Höhe von 157 Metern und war damit das höchste Gebäude der Welt – nach insgesamt 632 Jahren Bauzeit. Und bis auf wenige Zentimeter sind die beiden hohen Türme sogar gleich hoch.

Kölner Dom: Gottes ewige Baustelle

Aber selbst nach seiner Vollendung gilt: die Arbeit am Dom geht eigentlich nie zu Ende. Sind notwendige Arbeiten an einer Stelle erledigt, geht es an der nächsten direkt weiter, um Kölns Wahrzeichen zu erhalten. Ohne Baugerüst zu sehen, gibt es den Dom meist nur auf Spekulatius, Andenken & Co.

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