Kölner Seilbahn

Schwebt vom Zoo zum Rheinpark und zurück: seit 1957

Einsteigen und rund 50 Meter hoch abheben – manchmal sogar bis in den 7. Himmel: Eine Fahrt mit der Kölner Seilbahn gilt seit 1957 als Attraktion – und taugt auch für Verliebte, die den „nächsten Schritt gehen wollen“.

In einer der 44 unterschiedlich „motiv-ierten“ Gondeln erblickst du Köln aus der Vogelperspektive und überquerst dabei sanft schaukelnd den Rhein über eine Distanz von 935 Metern. Die nostalgische Seilbahn gleitet dabei vom Zoo hinüber zum Rheinpark und zurück. Die einfache Fahrt dauert etwa 6 Minuten; so hast du bei entschleunigten 10 km/h genügend Zeit zum Schauen – oder zum Heiraten. Denn auch das ist in der Kölner Seilbahn möglich – rechtskräftig.

Jeden Tag zwischen März und Oktober, alle 18 Sekunden

18 Sekunden nach deiner Gondel steigt schon die nächste Gondel mit 4 Sitzplätzen auf, so dass die Seilbahn pro Tag auf maximal 1.600 Besucher*innen kommen kann. Allerdings nur zwischen März und Ende Oktober, denn im Winter ist Zeit für Wartung und Ausbesserung der denkmalgeschützten Anlage.

Sehenswürdigkeiten kombinieren oder Nachtfahrt unternehmen

Als Besucher*in der Domstadt kannst du mit der Seilbahn mehrere Sehenswürdigkeiten Kölns auf angenehme Weise verbinden, die meist allen großen und kleinen Begleiter*innen Spaß machen. Wie wäre zum Beispiel: Ein Besuch in Zoo und Flora, dann mit der Seilbahn rüber in den Rheinpark, mit Café sowie Spielplatz und dann einen Spaziergang zurück über die Hohenzollernbrücke zum Hauptbahnhof oder die City?

Darüber hinaus empfiehlt sich eine der regelmäßigen Nachtfahrten wie Mittsommernacht, Sternschnuppenfahrt, Nacht der Seilbahn, Indian Summer oder die Herbstnachtfahrt für einen wunderbaren Blick auf die erleuchtete Rheinmetropole und den sanft schimmernden Rhein.

Romantik pur: Trauung im kleinsten Kreis, in luftiger Höhe

Aber es kann noch romantischer werden. Obwohl eine Gondel nur vier Personen befördert, ist das ausreichend, um sich auf einer Fahrt über den Rhein rechtskräftig das Ja-Wort zu geben. Seit 2008 ist dir das in einer speziellen Hochzeitsgondel der Kölner Seilbahn möglich, in der du und dein*e Partner*in sowie ein*e Standesbeamte der Stadt Köln Platz finden. Von der Idee her bist du damit dem 7. Himmel schon ziemlich nah.

Geschichte der Seilbahn: 1957 bis heute

Kurz vor der Eröffnung der ersten Bundesgartenschau im Jahr 1957, die auf dem Gelände des heutigen Rheinparks stattfand, wurde die Kölner Seilbahn – damals trug sie noch den Namen Rheinseilbahn – als Zweiseilumlaufbahn in Betrieb genommen: als erste Seilbahn in Europa, die überhaupt einen Fluss überquerte. So einzigartig blieb sie auch in Deutschland bis ins Jahr 2011.

Fährt seit über 65 Jahren und befördert rund 500.000 Fahrgäste pro Jahr

Wegen des Baus der Zoobrücke musste die Seilbahn ab 1962 ein paar Jahre stillgelegt und ihre Stützen leicht gedreht werden. Aber seit 1966 fährt sie wieder regelmäßig und befördert etwa 500.000 Fahrgäste pro Jahr. Gerade bei Events ist die Seilbahn immer gut besucht.

In ihrer langen Geschichte hat die Kölner Seilbahn auch schwärzere Tage erlebt, als die Gondeln stillstanden und Fahrgäste gerettet werden mussten. Danach wurden umfangreiche technische Änderungen vorgenommen – und so in neue Sicherheit investiert.

Die Kölner Seilbahn: eine Anlage der Firma Julius Pohlig

Nachdem der Rat der Stadt Köln den Bau einer Seilbahn 1955 beschlossen hatten, erhielt die Kölner Firma Julius Pohlig den Auftrag, die in den Folgejahren zum größten Seilbahnhersteller der Welt avancierte. Neben der Kölner Seilbahn baute Pohlig 1908 in Hongkong die erste Kabinen-Seilbahn der Welt oder 1913 eine Seilbahn auf den Zuckerhut von Rio de Janeiro und noch viele andere. Angefangen hatte die interessante Unternehmensgeschichte mit Materialseilbahnen sowie Seilbahnen für Kohle- und Erztransport im Bergbau.

Alte Sesselbahn des Rheinparks

Manche Kölner*innen erinnern sich noch an eine andere Seilbahn, die bis in die 90er-Jahre hinein über dem Rheinpark schwebte. Als offener Sessellift für zwei Fahrgäste konzipiert, mit bunten Dächern und Holzsitzen konnten Besucher*innen Anlage, Blumen, Teiche des Rheinparks aus 10 Metern Höhe überschweben. Quasi als kleine Fortsetzung der großen Rheinseilbahn.

Stark renovierungsbedürftig wurde der Dienst aber leider eingestellt, und 2003 wurde die Sesselbahn dann vollständig abgebaut. Ein paar wenige Erinnerungen an die alte Seilbahn existieren aber noch und finden vielleicht irgendwann auch den Weg in ein Kölner Museum.