Von der Antike bis zur Gegenwart - Kölns Geschichte umfasst über zwei Jahrtausende. Als römische Kolonie gegründet, blüht die Stadt im Mittelalter auf, gerät bald unter den Einfluss verschiedener Mächte – und kommt in der Gegenwart als moderne Weltstadt an.
Stadtgeschichte
Kölner Stadtgeschichte
Bandkeramiker besiedeln den Kölner Raum.
Gründung des „oppidum Ubiorum“ durch die Römer.
Durch den Verlust von drei Legionen durch Arminius den Cherusker wird das Projekt „Großgermanien“ aufgegeben, der Rhein bei Köln wird zum Grenzfluss.
Geburt Agrippinas der Jüngeren im „oppidum Ubiorum“.
Auf Betreiben Agrippinas wird das „oppidum Ubiorum“ durch ihren Gatten, Kaiser Claudius, zur Kolonie erhoben. Die Stadt heißt Colonia Claudia Ara Agrippinensis.
Blütezeit des römischen Kölns.
Bau des Kastells Castrum Divitia auf dem rechten Rheinufer mit einer festen Rheinbrücke auf die Kölner Seite.
Erste Erwähnung einer jüdischen Gemeinde in Köln.
Endgültiger Zusammenbruch der römischen Herrschaft im Rheinland.
Der Kölner Bischof Hildebold – Erzkaplan Karls des Großen – wird zum Erzbischof erhoben.
Bau des „Alten Domes“.
Erste Stadterweiterung durch Aufschütten eines versumpften Rheinarms.
Erster Aufstand von Teilen der Kölner Bürgerschaft gegen die Herrschaft des Erzbischofs Anno II. und blutige Niederschlagung der Revolte.
1. Kreuzug: Kreuzfahrer erreichen Köln, zerstören das jüdische Wohnviertel und die Synagoge, viele Mitglieder werden umgebracht.
Übertragung der Wehrhoheit durch Kaiser Heinrich IV., Zweite Stadterweiterung.
Gründung einer Handelsniederlassung in London, Begünstigung durch Henry II.
Überführung der Reliquien der Heiligen Drei Könige aus Mailand nach dem Kriegszug Friedrichs I., an dem der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel beteiligt war.
Die ersten Bürgermeister sind nachweisbar.
Dritte Stadterweiterung Kölns: Sie wird mit circa 40.000 Einwohnern die größte Stadt im Reich.
Niederlassung des ersten Bettelordens in Köln (Minoriten).
Erste Pläne für einen Neubau des Doms, Verzögerung durch die Ermordung des Kölner Erzbischofs Engelbert I.
Grundsteinlegung zum Domneubau durch Erzbischof Konrad von Hochstaden.
Bestrebungen zur Vertreibung des Erzbischofs als Stadtherrn.
Erzbischof Konrad verleiht den Kölnern das Stapelrecht, ein Handelsvorrecht, das die Kölner für Jahrhunderte bevorteilt.
In der Schlacht bei Worringen verliert der Erzbischof endgültig die Macht über die Stadt Köln. Das Erzbistum Köln bleibt unter seiner Herrschaft.
Die Choranlage des Domes wird fertig gestellt.
Pestpogrome: Das jüdische Viertel wird zerstört, die Bewohner umgebracht oder vertrieben.
Erste Konflikte innerhalb der Stadt zwischen den Zünften (Handwerkern) und den Patriziern (Oberschichtfamilien).
Wiederzulassung der Juden in Köln.
Gründung der Kölner Universität durch Papst Urban VI. in Perugia (erste städtische Universität in Deutschland).
Das erneute Aufleben des Konflikts zwischen Zünften und Patriziern endet mit dem Sieg der Zünfte. Die erste Stadtverfassung, der Verbundbrief, wird verkündet.
Kölner Judenordnung: Kleidung und Verhalten der Juden wird festgelegt.
Ausweisung der Juden durch den Rat der Stadt. Viele siedeln sich in Deutz an, bilden dort eine Gemeinde.
Kaiser Friedrich III. versetzt Köln offiziell in den Rang einer freien Reichsstadt.
In Köln wird ein Elefant gezeigt.
Einstellung des Dombaus.
Entstehung der Stadtansicht von Anton Woensam, eine der ersten Monumentalansichten einer Stadt (neben Venedig und Antwerpen).
Der zum Protestantismus konvertierte Kölner Erzbischof Hermann V. von Wied tritt zurück.
Gründung der Kölner Börse, eine der ältesten auf der Welt.
Entstehung der Stadtansicht aus der Vogelschauperspektive von Arnold Mercator.
Der Kölner Erzbischof Gebhard II. Truchsess von Waldburg bekennt sich zum Protestantismus und versucht, im Erzbistum Religionsfreiheit einzuführen.
Truchsessischer Krieg; der Erzbischof Truchsess scheitert und dankt ab.
Bonn fällt in die Hände von Ernst von Bayern. Damit beginnt die Herrschaft der Wittelsbacher als Erzbischöfe und Kurfürsten von Köln.
Im Dreißigjährigen Krieg gelingt es dem Kölner Rat, Neutralität zu wahren. Damit bewahrt er Köln vor größeren Schäden, es muss nur die Beeinträchtigung
des überregionalen Handels in Kauf genommen werden.
Eine Stadttruppe wird aufgestellt, die den Spitznamen „Funken“ erhält. 1707 sind es etwa 380 Mann (heute Karnevalisten).
Revolte des Band- und Manufakturhändlers Nikolaus Gülich gegen die korrupte Stadtregierung. Nach anfänglichen Erfolgen geht die von ihm initiierte Herrschaft unter, er wird enthauptet.
Clemens August, wichtiger Mäzen und Bauherr im Bistum, betritt als letzter Wittelsbacher den Kölner Stuhl des Erzbischofs.
Einführung der Kartoffel in Köln.
Höchstes bekanntes Hochwasser in Köln: Das Wasser erreicht Alter Markt und Heumarkt, in der Stadt gibt es 35 Todesopfer, Mülheim wird weitgehend zerstört.
Erlaubnis durch die französische Stadtverwaltung für das erste jüdische Ehepaar, sich in Köln niederzulassen.
Französische Revolutionstruppen besetzen Köln. Damit ist die Epoche der Freien Reichsstadt Köln beendet.
In den rheinischen Departements tritt die französische Verfassung in Kraft.
Christoph Winter gründet das Hänneschen Theater.
Abzug der Franzosen nach der verlorenen Völkerschlacht bei Leipzig.
Durch die Beschlüsse während des Wiener Kongresses werden die Rheinlande Preußen zugesprochen.
Durch den Kölner Stadtrat kann das Rheinische Recht (Code Napoléon) bis 1899 erhalten bleiben. Es ist wesentlich fortschrittlicher als das preußische
Rechtssystem.
Geburt von Jacob (Jacques) Offenbach in Köln (Übersiedlung nach Paris 1833).
Erster, vom neuen Festkomitee organisierter Rosenmontagszug.
Ernst Friedrich Zwirner (Mitarbeiter Schinkels) wird zum Dombaumeister ernannt († 1861).
Gründung der Rheinischen Eisenbahngesellschaft.
Franz Stollwerck gründet eine Firma, aus der die Schokoladenfabrik hervorgeht.
Beginn des Weiterbaus am Kölner Dom.
Franz Millowitsch gründet in Deutz ein Puppentheater.
Bau des Centralbahnhofes an der Stelle des heutigen Hauptbahnhofes und Bau des Vorgängers der Hohenzollernbrücke (Spitzname Mausefalle).
Bau der Anlage des Kölner Zoos; „Erfindung“ des „Halven Hahn“.
Fertigstellung des Kölner Doms.
Eröffnung des Rheinauhafens.
Einweihung der liberalen Synagoge in der Roonstraße.
Konrad Adenauer wird Oberbürgermeister.
Sprengung der Kölner Festungsanlagen; auf Wunsch Adenauers werden Teile erhalten und in den neuen Grüngürtel integriert.
Gründung der Kölner Messe.
Einweihung des Müngersdorfer Stadions.
Der Rheinpark wird angelegt.
Der Flughafen Butzweilerhof wird nach Abzug der Briten zivil genutzt und entwickelt sich zum „Luftkreuz des Westens“.
Die Westdeutsche Rundfunk AG (Vorläufer des WDR) nimmt den Betrieb auf.
Konrad Adenauer legt den Grundstein zum Neubau der Universität.
Henry Ford legt zusammen mit Konrad Adenauer in Niehl den Grundstein für ein neues Werk.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Konrad Adenauer seines Amtes als Oberbürgermeister enthoben.
ca. 11.000 Juden sowie 1.500 Roma und Sinti werden von Deutz-Tief nach Osten deportiert.
Kriegs-Zerstörung Kölns: in der Altstadt zu circa 90 Prozent, im gesamten Stadtgebiet zu circa 72 Prozent.
Gründung der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.
Beginn des U-Bahn-Baus.
Durch die kommunale Gebietsreform wird Köln zur Millionenstadt.
Städtepartnerschaft Köln - Tel Aviv - Yafo.
Der Fernmeldeturm „Colonius“ mit einem sich drehenden Restaurant wird eröffnet.
Fertigstellung des Rheinufertunnels mit dem darüber liegenden Rheingarten.
„Jahr der romanischen Kirchen“: Die zwölf Kirchen in der Altstadt sind weitgehend wieder hergestellt.
Kölner Gipfeltreffen des Europäischen Rats und der G8-Staaten.
Beginn der Arbeiten zur Umgestaltung des Rheinauhafens.
Die ICE Trasse Köln–Frankfurt ist fertig gestellt.
Der letzte Bauabschnitt im Media Park wird vollendet.
An der Stelle des alten Müngersdorfer Stadions wird das neue RheinEnergieStadion eröffnet. Baubeginn der „Nord-Süd Stadtbahn“.
FIFA Confederations Cup 2005.
Der XX. Weltjugendtag findet in Köln statt.
FIFA Fussball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006.
Deutschland gewinnt die Handball-WM in Köln.
Grundsteinlegung zur Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld .
Kölner Wappen
Im Zuge der Befreiung von der Herrschaft des Erzbischofs im Laufe des 13. Jahrhunderts wählten die Kölner ein eigenes Wappen. Der Schild zeigte ein silbernes Feld mit rotem Balken im oberen Bereich, darin die Kronen der Heiligen Drei Könige als Schutzpatrone der Stadt (bis um 1550). Die Farbwahl Rot/ Silber (Weiß) verweist auf die Farben der Hanse deren (Gründungs-) Mitglied Köln war.
Nach der Erhebung zur Freien Reichsstadt 1475 wurde der Reichsadler übernommen.
In Folge erschien beim „großen Wappen“ der alte Kölner Wappenschild als Herzschild auf dem Doppeladler mit Zepter und Schwert. Dieses Symbol des Heiligen Römischen Reiches, bei dem ein Adlerkopf jeweils für Kaiser- und Königsmacht stand, verkörpert den Status als Freie Reichsstadt, den Köln de jure 1475 erhielt.
Erst später hat sich der „nimbierte“ Adler seinen Platz im Wappen erobert. Der Heiligenschein (Nimbus), meist in Gold, ist erst ab dem 15. Jahrhundert nachweisbar und beschränkt sich auf die Köpfe der Adler. Damit wird das „heilig“ im Namen des Heiligen Römischen Reichs symbolisiert.
Im Zuge der Gegenreformation wurde der Kult der Hl. Ursula wiederbelebt (und insbesondere von den Jesuiten in Köln sehr stark gefördert). Dieser Tatsache wurde dann im Laufe des 16. Jahrhunderts Rechnung getragen, indem in das bis dato blanke silberne Feld das fiktive Wappen der hl. Ursula (11 Hermelinschwänze) übernommen wurde.
Offenbar fixierte sich die Anzahl der Hermelinschwänze auf 11 durch die Lobschrift der Gebrüder Gelenius (De admiranda sacra et civili magnitudine Colonia), erschienen 1645.
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